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Die Ermittlungen

 

Was danach geschah...

Die englischen Anhörungen über den Verlust der Titanic waren weitaus teurer, als die der Amerikaner. Die Urteile und Veränderungen der Gesetze, die die Amerikaner forderten, waren im Einklang mit den englischen Forderungen, und doch...

Anders als die amerikanischen Anhörungen, schien es den britischen Nachforschungen nicht um den Verlust so vieler Menschen und deren zurückgebliebenen Familien zu gehen. Sie schienen sich eher auf Schiffsbau, Schiffsproduktion und existierende Gesetze, die vielleicht auch nicht zum Verlust von Leben beigetragen hatten, zu konzentrieren. Obwohl dieser Unterschied gering erscheint, riefen die Engländer nur zwei Passagiere in den Zeugenstand, Lord und Lady Duff-Gordon. Dies allerdings auch nicht aus dem Grund, als Zeuge für die Tragödie auszusagen, sondern nur, damit die Betitelten Gelegenheit hätten, ihren Namen rein zu waschen.

Das Paar verließ das Schiff im Rettungsboot Nr. 1. Neben Lady Duff-Gordons Sekretärin gab es noch einen weiteren Passagier. Der Rest bestand aus 8 Besatzungsmitgliedern. Das Boot hätte also noch mindestens 20 Menschen aufnehmen können, aber selbst nachdem die Titanic gesunken war, versuchten sie nicht, weitere Opfer aus dem Wasser zu retten. Die Besatzung der White Star Line fügte sich, wie sie es gelernt hatten, den Wünschen der First-Class-Passagiere. Wenn man der Zeugenaussage glaubt, die die Duff-Gordons in das beste Licht rückt, gehorchten diese nur den Anweisungen der Crew. Glaubt man jedoch den anderen Aussagen, so haben die Duff-Gordons die Crew mit 5-Pfund-Schecks bestochen, damit diese nicht wieder an den Unglücksort zurückruderten. Wie auch immer, an Bord der Carpathia, die sie gerettet hatte, behandelte das Paar die Crew wie ihre persönliche Yachtbesatzung. Die Duff-Gordons wollten, daß sich für ein Foto alle noch einmal in das Rettungsboot Nr. 1 setzen sollten, da sie ein Souvenir ihrer Reise haben wollten. Nachdem man versuchte, ihnen klar zu machen, wie taktlos das war, beendete das Paar seine Fotosession.

Die englische Untersuchung glaubte auch, daß die California die internationalen Notsignale nicht beachtet hatte, worauf Kapitän Stanley Lord protestierte.

Das Thema Rettungsboote war etwas verzwickter. Die British Board of Trade (BOT) veranlaßte die Untersuchungen, war jedoch auch diejenige, unter dessen Bestimmungen die Titanic fuhr. Diese Bestimmungen besagten, daß die Titanic ausreichend Rettungsboote an Bord hatte. Die öffentliche Meinung und der Senat der Vereinigten Staaten entschieden jedoch, daß so viele Menschen umkamen, weil Rettungsboote fehlten. Würden sie damit übereinstimmen, so würde dies die BOT vor Gericht bringen. Aber es wurde ein Ausweg gefunden.
Die gesetzlichen Vorgaben, die bisher maßgeblich waren, galten nur für die alten Liner. Mit der neuen Dimension der Olympic-Liner müßte man eindeutig neue Richtlinien veranlassen. Von nun an sollte für jeden Passagier ein Platz in einem Rettungsboot Voraussetzung sein.
 

 

 Das Geheimnis der Titanic - 3800 m unter Wasser

Der Tiefseeforscher Dr. Robert D. Ballard, promovierter Geologe und Geophysiker, lebt in den USA. Er war Professor an der 'Woods Hole Oceanographic Institution' und Direktor des 'Zentrums für Meeresforschung'. Er ist der Autor mehrerer Bestseller wie 'Das Geheimnis der Titanic' ...

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